Behinderung

Behinderung nach der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)

Die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Behinderung folgendermaßen:

• Behinderung: Eine Behinderung ist ein komplexes Zusammenspiel von körperlichen und geistigen Gesundheitsproblemen und den Faktoren in der Umgebung der Person. Dies bedeutet, dass nicht nur die gesundheitlichen Probleme selbst als Behinderung betrachtet werden, sondern auch, wie die Umwelt diese Probleme beeinflusst.

Wichtige Punkte der ICF-Definition:

Körperfunktionen und -strukturen: Diese beziehen sich auf die physiologischen und anatomischen Aspekte des Körpers. Probleme in diesen Bereichen können zu Beeinträchtigungen führen.

Aktivitäten: Diese umfassen die Durchführung von Aufgaben oder Handlungen durch eine Person. Schwierigkeiten hierbei werden als Aktivitätseinschränkungen bezeichnet.

Teilhabe: Dies bezieht sich auf die Einbeziehung einer Person in Lebenssituationen. Einschränkungen in der Teilhabe treten auf, wenn eine Person aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme und Umweltfaktoren nicht vollständig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann.

Umweltfaktoren: Diese Faktoren umfassen die physikalische, soziale und einstellungsbezogene Umgebung, die eine Behinderung beeinflussen können. Barrieren oder Förderfaktoren in der Umwelt spielen eine wichtige Rolle dabei, wie stark eine Behinderung die Person beeinträchtigt.

Behinderung nach dem Bundesteilhabegesetz (BTHG)

Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) in Deutschland hat das Ziel, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu stärken und ihre Selbstbestimmung zu fördern. Es basiert auf den Grundsätzen der UN-Behindertenrechtskonvention.

Wichtige Punkte der BTHG-Definition:

Menschen mit Behinderung: Nach dem BTHG sind Menschen mit Behinderungen Personen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie langfristig an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können. Diese Beeinträchtigungen müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate bestehen.

Teilhabe am Leben in der Gesellschaft: Ein zentraler Aspekt des BTHG ist die Förderung der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Das Gesetz zielt darauf ab, dass Menschen mit Behinderungen möglichst selbstbestimmt leben und an allen Lebensbereichen gleichberechtigt teilnehmen können.

Leistungen zur Teilhabe: Das BTHG bietet verschiedene Unterstützungsleistungen an, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Dazu gehören zum Beispiel Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, zur Teilhabe am Arbeitsleben, zur sozialen Teilhabe und zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.

Inklusion und Selbstbestimmung: Das BTHG legt großen Wert auf Inklusion und Selbstbestimmung. Es soll dazu beitragen, Barrieren abzubauen und die gesellschaftliche Akzeptanz und Integration von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.

Zusammenfassung:

ICF: Behinderung wird als ein komplexes Zusammenspiel von gesundheitlichen Problemen und Umweltfaktoren betrachtet. Sie umfasst Einschränkungen in Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten und Teilhabe.

BTHG: Definiert Behinderung als langfristige Beeinträchtigung der körperlichen, seelischen, geistigen oder Sinnesfunktionen, die die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft behindert. Das BTHG fördert Inklusion und Selbstbestimmung und bietet vielfältige Unterstützungsleistungen.

Beide Definitionen betonen die Bedeutung der Teilhabe und die Notwendigkeit, die Umwelt anzupassen, um Menschen mit Behinderungen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.