Was ist ein guter Gesprächspartner? Was ist eine gute Gesprächspartnerin?

Was wünsche ich mir von Gesprächspartner:innen?

  • Genügend Zeit mitbringen.
  • Aufmerksam und konzentriert sein.
  • Nicht müde sein.
  • Nicht so schnell reden (u.a. in Bezug auf den Themenwechsel).
  • Antworten immer abwarten.
  • Mich Themen einbringen lassen; Raum dafür schaffen, dass ich Themen einbringen kann.

Was sollten Gesprächspartner:innen über mich wissen?

  • Ich brauche Zeit.
  • Antworten abwarten.
  • Ich habe eine Assistenz.
  • Ich bin nicht dumm.
  • Ich verstehe alles.
  • Ich kann nicht mit dem Mund sprechen und benutze dafür einen Computer.
  • Ich habe ein Körper-ABC.
  • Auf meine Mimik und Blicke achten.
  • Ich bin erwachsen und möchte auch so behandelt werden.

 

Grundhaltung

Bitte begegnen Sie mir wertschätzend, positiv und zusprechend. Haben Sie die Erwartung, dass ich etwas zu sagen habe!  

Grundregeln

Abwarten + zusammenfassen + vergewissern

Abwarten

Geben Sie mir genug Zeit zum Antworten.

Vielleicht ist es eine Hilfe für Sie in Gedanken bis 20 zu zählen.

Zusammenfassen

Fassen Sie meine bisherigen Äußerungen zusammen.
Ich kann so prüfen, ob es richtig oder falsch ist.

Vergewissern – Rückversicherung 

Vergewissern Sie sich.
Fragen Sie nach.

Wichtige Kompetenzen

  • Zeit haben, sich Zeit lassen.
  • Aufmerksam sein, sich ehrlich für das Gesagte interessieren.
  • Geduldig sein. 
  • Authentizität: sich eingestehen, wenn man nicht mehr weiter weiß.
  • Unterstützung einholen, wenn sie benötigt wird.
  • Als Bindeglied zwischen mir und Dritten wirken.

Formen

Ein Gesprächspartner oder eine Gesprächspartnerin nutzen mit mir verschiedene Formen im Gespräch:

  • Ko-Konstruktion nach einzelnen Buchstaben
  • Ko-Konstruktion nach mehreren Worten/Signalen
  • Ja/Nein-Fragen

Ko-Konstruktion nach einzelnen Buchstaben

Ich kenne von vielen hundert Wörtern die ersten Buchstaben.
Diese drücke ich über mein Sprachausgabegerät oder meine Körperzeichen oder Laute (ABC und Zahlen) aus.

Ko-Konstruktion nach mehreren Worten / Signalen

Ich mache auch Aussagen aus mehreren Wörtern.

Es ist oft eine Hilfe sich die bisherigen Wörter aufzuschreiben.

Ja/Nein-Fragen

Ich nutze auch "Ja" oder "Nein".
So antworte ich auf Fragen.

Ich bin dann sehr abhängig von der Person und deren Frage.

Kommunikation ist nicht so gerade.
Das Leben und die Kommunikation sind nicht binär.
Es gibt also oft mehr als "Ja" oder "Nein".

Zuerst immer sagen, was man wissen will.
Dann erst die Frage stellen.
Bitte immer weitere Optionen anbieten.

Ein guter Gesprächspartner in der Unterstützten Kommunikation

Wie kann ich ein guter Gesprächspartner sein?

Ein guter Gesprächspartner hilft Menschen, die Unterstützte Kommunikation (UK) nutzen, sich besser auszudrücken. Hier sind einige wichtige Dinge, die ein guter Gesprächspartner tun kann:

Geduldig sein

  • Warte geduldig, bis die Person antwortet.
  • Gib der Person genug Zeit, um die richtigen Wörter oder Bilder zu finden.

Gut zuhören

  • Höre aufmerksam zu, was die Person sagt.
  • Zeige, dass du interessiert bist und verstehen möchtest.

Rückversicherung geben

  • Frage nach, ob du die Nachricht richtig verstanden hast.
  • Beispiel: „Meinst du, dass du Durst hast?“ und warte auf eine Bestätigung.

Einfühlsam sein

  • Versuche, dich in die Lage der Person zu versetzen.
  • Zeige Verständnis für ihre Schwierigkeiten und Bedürfnisse.

Klar und einfach sprechen

  • Benutze einfache Wörter und kurze Sätze.
    Viele Menschen verstehen komplexere Sätze und Wörter.
    Es macht die Kommunikation einfacher.
  • Stelle klare Ja/Nein-Fragen, wenn das hilft.
    Sage immer vorher, was du wissen möchtest.

Hilfestellung bieten

  • Helfe der Person, Wörter oder Bilder zu finden, wenn sie Schwierigkeiten hat.
  • Beispiel: Wenn die Person „Sch…“ sagt, frage: „Meinst du Schule, Schokolade oder Schaukel?“

Respektvoll sein

  • Behandle die Person mit Respekt und Freundlichkeit.
  • Akzeptiere ihre Kommunikationsweise und versuche nicht, sie zu drängen.

Augenkontakt halten

  • Schaue die Person an, wenn sie spricht.
  • Zeige durch Blickkontakt, dass du zuhörst und interessiert bist.

Nonverbale Signale beachten

  • Achte auf Mimik und Gestik der Person.
  • Verstehe, dass nonverbale Signale wie Nicken oder Lächeln anders sein können oder fehlen.

Unterstützung bei der Wortfindung

  • Wenn die Person ein Wort nicht findet, schlage mögliche Wörter vor.
  • Beispiel: Die Person beginnt mit „B…“, und du fragst: „Buch? Ball?“

Lange Pausen akzeptieren

  • Verstehe, dass Pausen normal sind und lass die Person in ihrem Tempo sprechen.
  • Warte geduldig, ohne die Person zu unterbrechen.

Gespräche strukturieren

  • Spreche ein Thema nach dem anderen an.
  • Mache deutlich, wenn ein Thema beendet ist, bevor du ein neues beginnst.

Aufmuntern und ermutigen

  • Lobe die Person für ihre Kommunikationsversuche.
  • Ermutige sie, weiterzumachen und nicht aufzugeben.

Laute und Körperbewegungen beachten

  • Achte auf Laute und Bewegungen, die die Person macht, um Buchstaben oder Wörter zu zeigen.
  • Beispiel: Wenn die Person „B…“ sagt und den Buchstaben „B“ in die Luft malt, frage: „Meinst du Buch? Ball?“

Sprachausgabegerät nutzen

  • Unterstütze die Person beim Nutzen ihres Sprachausgabegeräts.
  • Warte geduldig, bis die Person die richtigen Tasten drückt.
  • Beispiel: Die Person braucht Zeit, um das Wort „Schule“ auf dem Gerät zu finden und auszusprechen. Warte geduldig und höre zu.

Indem du diese Tipps befolgst, kannst du ein guter Gesprächspartner für Menschen sein, die Unterstützte Kommunikation nutzen. Das hilft, die Kommunikation zu verbessern und macht Gespräche angenehmer und effektiver für alle Beteiligten.

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